Impfungen – mit gutem Beispiel vorangehen

© Foremniakowski iStock Getty Images

Dank breitflächiger und konsequenter Impfung sind viele gefährliche und gefürchtete Krankheiten von der Bildfläche und aus unserem Bewusstsein verschwunden. Kinderlähmung (Poliomyelitis) zum Beispiel konnte in Europa mithilfe der Schluckimpfung (einige werden sich noch an den Slogan: „Schluckimpfung ist süß – Kinderlähmung ist grausam“ erinnern) komplett ausgemerzt werden. 
Die Konsequenz dieser Erfolge ist aber nicht nur die Verdrängung von Krankheiten, sondern paradoxerweise auch, dass die Notwendigkeit der Durchführung gängiger und erprobter Impfungen immer häufiger infrage gestellt wird! Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) warnt vor dieser Impfmüdigkeit, da nur das Fortsetzen unserer bewährten Impfgewohnheiten dafür sorgen kann, dass Krankheiten wie Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfung) oder Diphterie nicht wieder aufkommen und sich verbreiten können. Es müssen mindestens 95 Prozent der Bevölkerung sich einer Impfung unterziehen, damit der (erneuten) Ausbreitung einer Krankheit effektiv vorgebeugt werden kann – mit sinkender Impfbeteiligung steigt das Risiko, dass gefährliche Erreger wieder Fuß fassen.

Blick zurück

Vor rund 300 Jahren (damals grassierten weltweit die Pocken) bemerkte der englische Arzt Edward Jenner, dass Menschen, die häufig mit Kühen Kontakt hatten, von den Pocken verschont geblieben sind. Daraus hat er geschlossen, dass die (für diese Tiere harmlose) Pockenerkrankung wohl eine Schutzwirkung beim Menschen hat. Mutig experimentierte er zunächst mit von Kühen und schließlich mit vom Menschen stammenden infektiösen Material – erfolgreich – die Vaccination (Impfung, von vacca = Kuh) war entdeckt worden. 
Seitdem ist viel Zeit vergangen, gegen viele Krankheiten mehr kann gezielt, wohldosiert und sicher (die Risiken sind minimiert) geschützt werden. 

Die meisten Impfungen werden per Injektion verabreicht, unterschieden wird zwischen aktiven (die den Körper veranlassen, selbst Abwehrstoffe zu bilden) und passiven Impfungen (hier werden die Abwehrkörper direkt übertragen). Auch, wie häufig geimpft werden muss, bis die Grund-Immunisierung erreicht ist, und ob und in welchen Zeitabständen aufgefrischt werden muss, ist nicht bei allen Impfungen gleich. 

Impfen muss populär bleiben – nach Schätzungen der WHO retten Impfungen jährlich weltweit drei Millionen Menschen das Leben und bewahren viele Millionen mehr vor Krankheiten und Behinderungen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut sowie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) informieren gerne darüber, welche Impfungen sinnvoll sind, ebenso der Haus- oder Kinderarzt.
 
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