Was Sie über Pharmazeutische Dienstleistungen wissen müssen
© Zamrznuti tonovi AdobeStock 619940473 Seit Juni 2022 sind Apotheken dazu berechtigt, bestimmte pharmazeutische Dienstleistungen durchzuführen und abzurechnen. Auch wenn es auf den ersten Blick nach einem erhöhten bürokratischen Aufwand aussieht, bietet sich für Apotheken der Einstieg in ein neues Vergütungssystem an. Sprich, die angebotenen Dienstleistungen gehen über die Abgabe eines Medikaments hinaus und die heilberufliche Kompetenz des Apothekers tritt mehr in den Vordergrund. Q&A: Welche pharmazeutischen Dienstleistungen gibt es?Zur Unterstützung des Gesundheitssystems und zum Wohle der Patienten hat der Gesetzgeber den Anspruch auf pharmazeutische Dienstleistungen gesetzlich festgeschrieben. In erster Linie sollen durch die pharmazeutische Beratung in der Apotheke die Versorgungsengpässe für Patienten aufgehoben werden. Die Kunden bekommen mehr Beratung über Medikamente, die ihnen verschrieben wurden. Dies soll die individuelle Arzneimitteltherapie wirksamer gestalten. • standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck: Eine standardisierte Dreifachmessung des Blutdrucks wird vorgenommen und zählt zum Bereich der Risikoerkennung und Prävention. Die Leistung kann alle zwölf Monate oder nach Änderung der Medikation ab zwei Wochen der Neuverordnung erbracht werden. • erweiterte Einweisung in die korrekte Arzneimittelanwendung mit Üben der Inhalationstechnik: Bei Atemwegserkrankungen wird die korrekte Anwendung der zu inhalierenden Medikamente geübt, da die korrekte Inhalationstechnik eine wichtige Voraussetzung für den Therapieerfolg ist. Nach einer praktischen Demonstration wird auch der Zustand des Inhalationsgerätes geprüft. • erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation: Bei dauerhafter Einnahme von fünf oder mehr Arzneimitteln wird eine ausführliche Analyse der Gesamtmedikation vorgenommen und besprochen. Die Leistung umfasst ein strukturiertes Gespräch über den gesamten Medikamentenbestand der Patienten. Auch Laborwerte und Diagnosen sollen berücksichtigt werden. • Pharmazeutische Betreuung bei oraler Antitumortherapie: Patienten, die zur Therapie eines Krebsleidens Tabletten oder Kapseln erhalten, müssen meist viele Einnahmebesonderheiten beachten. Weiters können auftretende Nebenwirkungen im Rahmen der Therapie besprochen werden. • Pharmazeutische Betreuung von Organtransplantierten: Frisch nach einer Organtransplantation verhindern Medikamente eine mögliche Abstoßungsreaktion. Im Rahmen der Betreuung werden wichtige Hinweise rund um die korrekte Anwendung solcher Immunsuppressiva besprochen. Weitere mögliche Beratungsleistungen sind:
Q&A: Wissenswertes für PatientenMit welchen Beschwerden können Pharmazeutische Dienstleistungen in Anspruch genommen werden?
Wird ein Rezept benötigt? Für die Inanspruchnahme der Pharmazeutischen Dienstleistung wird kein Rezept benötigt, da die Dienstleistung direkt abgerechnet wird. Die Kontaktaufnahme mit der Apotheke bezüglich eines Termins ist ausreichend. Vorab erhält man außerdem Information darüber, ob für die jeweilige Beratung Kosten anfallen, oder ob diese von der Krankenkasse übernommen werden. Bezahlt werden die pharmazeutischen Dienstleistungen in den meisten Fällen von den Sozialversicherungsträgern.
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